Wirtschaftlich gesehen ist China eine Konjunkturlokomotive der Weltwirtschaft. An der Börse aber macht sich das nicht bemerkbar. „Wer weltweit oder auch mit einem Fokus auf Schwellenländer investiert, sollte China meiden“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Hamburger Sutor Bank. „In den vergangenen vier Jahren führte dies zu deutlich besserer Performance.“
75 Jahre ist die Gründung der Volksrepublik her, vom 30. September bis 7. Oktober wurde dies durch die sogenannte goldene Woche gefeiert. „Zu dieser Feier hat die chinesische Regierung zahlreiche konjunkturbelebende Maßnahmen angekündigt, was zu einer kleinen Rally an den chinesischen Börsen geführt hatte“, sagt Beil. „Der CSI300 legte zwischenzeitlich fast 55 Prozent zu, hat aber von der Spitze schon wieder gut 20 Prozent verloren.“ Der chinesische Index CSI300 spiegelt die Kursentwicklung der Wertpapiere von 300 Unternehmen wider, die an der Shanghai Stock Exchange und der Shenzen Stock Exchange notiert sind.
Die kurze Rally folgte einer ausgeprägten Phase eher müder Kursentwicklung. „Wer in Schwellenländer investiert, ist in den vergangenen Jahren besser in den Varianten ohne China gefahren“, so Beil. So hat der Schwellenländerindex MSCI EM, in dem auch chinesische Aktien enthalten sind, deutlich schwächer performt als der MSCI EM ex China. Seit November 2020 gibt es den Index MSCI Emerging Markets ex China. In diesem Zeitraum von November 2020 bis Oktober 2024 lag die Performance des MSCI EM ohne China bei plus 31,3 Prozent, beim MSCI EM mit China lag die Performance sogar im negativen Bereich bei minus 5,0 Prozent.